YCL Sommerkurse 2023 – zwischen Starkwind und Flaute

Wie alle Jahre begannen die Sommerferien im Yacht Club Langenargen mit dem großen Segelkurs für Kinder und Jugendliche, insgesamt 29 Seglerinnen und Segler in verschiedenen Bootsklassen. Neben der Kinderjolle Optimist waren diesmal auch die Jugendboote stark vertreten - die Einhandjolle Laser 4.7 und die Zweihandjollen 420er und Topaz.

Alles wie immer - sollte man meinen. Doch wenige Tage vor Beginn gerieten die Organisatoren kurz in Stress: Sommergrippe sorgte für Ausfälle bei Seglern wie auch Trainern. Pünktlich zum Start stand jedoch auf Trainerseite Ersatz bereit und bei den Kindern freuten sich weitere auf einen Kursplatz.

Auch in der Kurswoche selbst steckte der Wurm. Ungewohnt häufiger und anhaltender Starkwind schränkte die Wasserstunden für die vielen wenig erfahrenen Segler erheblich ein. Alternativprogramm war gefragt. Die Jüngsten befreiten das Hafenbecken neben dem Slipp mit großer Ausdauer vom Seegras und übten sich zugleich im Steuern. Im Zelt am „Monte Erna“ wurde kurzerhand eine Bootswerft gegründet : Aus Holzbrettchen, Resten von Segeltuch (ein großer Dank an North-Sails!) und Strandgut entstanden eine ganze Bootsflotte vom Opti bis zum Foiler. „Mindestens 60% Natur“ war das Motto.

Zeitweise kam am Ufer der Malerecke echtes Meeresfeeling auf. In kleinen und großen Gruppen fanden am Donnerstag alle zusammen, um gemeinsam die Kraft von Wind und Wellen zu erleben. Am Nachmittag nutzten die Älteren die Zeit schließlich für Bootsarbeit während die Opti-Kids einen Ausflug ins „Städtle“ zum Eisessen machten. Und am Freitag stand zum Abschluss dann endlich ein ganzer Tag Segeln für alle auf dem Programm!

Immer wieder fanden sich während der Woche Nischen, in denen die Gruppen auf den See hinausfahren konnten. Auch bei Starkwind wagten sich Einzelne aufs Wasser und wurden vorsichtig an den Wind herangeführt. Trotz der Einschränkungen erlebten einige der Segler ihren persönlichen Durchbruch - bei viel oder bei wenig Wind.

Nach dem Buschfest und Wasserspaßtag am Wochenende begann mit fast herbstlichen Temperaturen und frischem Wind der zweite Sommerkurs - in kleinerem Rahmen mit 13 Opti-Seglern vom Anfänger bis zum Fortgeschrittenen. Langsam tastete man sich mit allen Kindern wieder an den Wind heran und lernte die Fähigkeiten und den Mut jedes Einzelnen kennen. Einige der jungen Segler fühlten sich noch zu zweit im Boot sicherer, andere trauten sich schon allein auf den Opti und wechselten sich mit ihren Kollegen ab.

Wirklich kalkulierbar waren die Wetterverhältnisse auch in dieser Woche nicht. Immerhin kehrte nach ein paar Tagen der Sommer zurück und die warmen Temperaturen und der insgesamt eher ruhige See erlaubten ein vielfältiges Programm auf dem Wasser. Es wurden nicht nur Bojen umrundet und Schleppverband geübt, sondern auch „Rugby“ gespielt und mit Elan andere Optis „geentert“. Natürlich galten strenge Regeln, Bootsberührung war untersagt und, wenn es doch passierte, waren diese auf verschiedene Art auszugleichen. Ganz nebenbei lernten die Kinder immer besser ihre Boote zu beherrschen.

In der Fortgeschrittenengruppe bereitete man sich dazwischen auch ganz ernsthaft in Theorie und Praxis auf die Anfordernisse des Jugendsegelscheins vor. Insgesamt fünf Kinder legten die Prüfungen erfolgreich ab oder vervollständigten die fehlenden Einheiten. Auch die Anfänger machten große Fortschritte. Am Ende der Woche saß jeder allein in seinem Opti und fühlte sich wohl.

Zur Mittagszeit trafen sich alle Kinder und Trainer im Clubhaus, um Hunger und Durst zu stillen und sich auszutauschen. Zahlreiche Eltern unterstützten die Kurse und halfen bei der Ausgabe der Speisen, beim Spülen und Aufräumen. Und abends verwöhnten sie die müden Segler mit dem traditionellen Fingerfood-Buffet - wenn alle Segel im Ständer standen und alle Boote trocken und umgedreht waren.

Mit Urkunden und den neuen YCL Schlauchtüchern verabschiedete sich das Jugendteam zum Kursabschluss von den jungen Seglerinnen und Seglern und gab ein letztes Mal das Büffet mit den Resten der Woche frei.

Es bleibt noch danke zu sagen an die Trainer und Trainerassistenten, die ihre Zeit zur Verfügung stellten: Amelie, Jana, Leon, Nuala, Madlen und Marie, Anna, Emma, Lukas und Noélie - und nicht zuletzt an Anna-Louise, Finn und Harald für die spontane Krankheitsvertretung!