News

Michael Tarabochia ist Amateur-Vizeweltmeister der Melges 24

Mit einer kleinen Sensation endete die Weltmeisterschaft der Melges 24 im dänischen Middelfart. Die „white room“ von YCL-Mitglied Michael Tarabochia segelte auf Rang sechs und holte in der Corinthian-Wertung der Amateure Silber!

Anfang Juli waren 47 Team aus 16 Nationen nach Dänemark gekommen, allein fünf aus den USA. Zwölf Wettfahrten konnten gesegelt werden. Neuer Weltmeister wurde Drew Freides (USA) auf „Pacific Yankee“ vor Titelverteidiger Peter Duncan (USA). Rang drei ging an den Kroaten Ante Botica aus Trogir auf „Mataran“, der auch die Amateur-Wertung gewann. Bestes deutsches Team wurde die Tarabochias Crew auf Rang sechs - und eben Zweite in der Amateur-Wertung.

„Das haben die Jungs super gemacht!“, war Eigner Michael Tarabochia auch nach der WM noch ganz geflasht von der Leistung seiner jungen Crew. Das Team bestand aus Steuermann Luis Tarabochia (28 Jahre), Trimmer Marco Tarabochia (22, beide Bayerischer YC), Taktiker Sebastian Bühler (29, DTYC), boat captain“ Michael Tarabochia (YC Langenargen) und Leichtgewicht Tom Mathy aus Oberösterreich (Linz) als Vorschiffsmann.

Abgesehen vom ersten Tag, an dem Wind mit rund 35 Knoten eine Wettfahrt unmöglich machte, herrschten eher leichte bis frische Winde. „Schwierige Verhältnisse“, kommentierte Michael Tarabochia. Mit den Plätzen 21 Fund 23 war der Auftakt eher suboptimal. Doch unbeeindruckt davon kam das Team beim dritten Rennen des Tages an zweiter Stelle ins Ziel. Bei mittleren Winden fühlte sich das Team dann wie auf dem heimatlichen Starnberger See - „nur mit Strömung“. 5-2-3 war am zweiten Segeltag schon einmal eine beeindruckende Serie, die für einen Lift in die Top-Five sorgte. „Wir fahren sehr athletisch“, versucht Tarabochia sen. zu erklären, dass so eine Wettfahrt auch bei nur zwei Beaufort alles andere als Kaffeesegeln ist. „Wir fahren körperlich hart und versuchen, alles an Geschwindigkeit aus dem Boot heraus zu holen“, so der Eigner. „Immer aufrecht fahren, nicht nur draufsitzen“, erklärt er weiter. „Unser Ziel ist es, immer 0,2 bis 0,3 Knoten draufzulegen“, verrät er das Rezept, wie schnelles Segeln geht. Dabei ist das Team meist konservativ gestartet, oft in der zweiten Reihe. Doch mit einer Wende segelte man nach rechts aus dem Feld, musste sich nicht mehr mit den anderen herumschlagen, konnte konstant Top-Speed fahren. „Basti machte extrem gute Calls“, lobt Tarabochia den Taktiker. Der hatte sich zuvor intensiv mit Wind und Strom auf dem Revier befasst. Auf dem Wasser waren zudem die Strömungskanten gut zu sehen. Aufmerksames Segeln brachte also mindestens so viel wie der Blick der Profis auf ihre Coaches.

Am vorletzten Tag stabilisierte das Team mit dem Plätzen 3-7-19 seinen Platz ein paar Punkte hinter dem Podium. Mit einem Laufsieg startete die „White Room“ dann optimal in den letzten Tag. Mit den Plätzen 14 und 9 zum Schluss sammelte man dann aber doch ein paar Zähler zu viel, um noch weiter vorne zu landen.

Peter Karrié (SC Rheingau) kam mit seiner italienischen Crew zu spät in Fahrt. Vier Laufsiege an den letzten beiden Tagen waren top, kompensierten aber die vielen Ausrutscher an den ersten beiden Wettfahrttagen eben nur teilweise. Ergebnis: Rang zwölf für den sonst besten deutschen Steuermann bei internationalen Melges-Regatten.

Auf Rang 26 segelte das Team des Berliners Felix Stoppenbrink auf „Working Girl“. Tim Köppe (YC Wieck, „Slippery when wet“) kam auf Rang 33 und die Nürnberger um Martin Thiermann erreichten Rang 38. Neu in der Klasse hatte auch die Crew von Benjamin Off (YC Meersburg) viel Spaß bei der WM auf Rang 41.

Foto © Mick Knive Anderson