40. Montfort Cup – vier Jahrzehnte sportliches Regattasegeln vor Langenargen

Unter den sportlich ambitionierten Seglern rund um den Bodensee zählt der Montfort Cup vor Langenargen zu den Pflichtterminen im jährlichen Regattakalender. Dieses Mal haben 31 Crews, zwölf aus Deutschland, zwölf aus der Schweiz und sieben aus Österreich mit Ihren Kielbooten der ORC Klassen 1 und 2, ORC Sport- und Longtze-Booten teilgenommen. Vom 18. bis 20. Mai konnten insgesamt elf Wettfahrten gesegelt werden. Den Gesamtsieg über alle Klassen holte die „Qi“ mit Steuermann Beat Frank vom Segel- und Yachtclub Herrliberg, auf Platz zwei segelte die „Filius 3“ vom Bregenzer Segelclub mit dem Steuermann Nico Höss und den dritten Platz erreichte, ebenfalls aus Vorarlberg, die „Segelmanufaktur“ mit Steuermann Max Trippolt vom Yacht Club Bregenz.

Seit über vier Jahrzehnten gelingt es dem Yacht Club Langenargen den hohen sportlichen Anspruch des Montfort Cup zu verteidigen. Mitverantwortlich dafür sind Seglerlegende, unser Ehrenkommodore sowie Ehrenkommodore der Regattavereinigung Bodensee und langjähriger Wettfahrtleiter Rudi Magg und seine Mitstreiterin Sabine Brugger. Rudi Magg, in Langeargen geboren, zog es schon als Jugendlichen auf den See und später auf die schnellen Yachten der weltweiten Hochseeregatten. Unter anderem gewann er, wie sich einige erinnern werden, 1985 als Taktiker und Steuermann auf der berühmten „Rubin“ den Admirals Cup und damit die inoffizielle Team-Weltmeisterschaft der Hochseesegler. Seine Erfahrungen brachte er dann 1981 bei der Organisation des Montfort Cup mit ein. Das Ziel: Eine anspruchsvolle Regatta für Kielboote auf dem Bodensee mit möglichst vielen Booten aus allen Anrainerstaaten. Auch heute fordert der Montfort Cup über drei Tage Seglerinnen und Segler in besonderer Weise. 

Mit ihrer Erfahrung stehen Rudi Magg und Sabine Brugger unverändert für eine sportliche, präzise Wettfahrtplanung und ein untrügliches Wetter- und Windgefühl - Rudi Maggs Grundsatz: „Ich traue keinem Wetterbericht.“ Seit dem ersten Cup kümmern sich beide ohne eine einzige Unterbrechung um einen reibungslosen Ablauf dieser Regatta. Sabine Brugger hat inzwischen die Leitung des jungen, engagierten Teams übernommen und Rudi Magg ist mit über 80 Jahren immer noch an vorderster Stelle auf dem Startboot mit dabei.

Die Windverhältnisse waren in diesem Jahr wieder herausfordernd – typisch für den Bodensee. Vorwiegend herrschten zu Beginn Nord- bis Nordwestwinde mit bis zu 35 Km/h Windgeschwindigkeit. Am Vormittag des zweiten Tages, so Sabine Brugger, sei der Wind kurzzeitig eingeschlafen und wechselte am dritten Tag auf eine südliche bis nordwestliche Richtung - anspruchsvolle Bedingungen auch für die Regattaplanung. Von allen Seiten gab es zum Schluss viel Lob für die Ausrichtung der Segelbahnen. Insgesamt sei es gelungen, für alle Wettfahrten saubere Startlinien, das heißt Linien im rechten Winkel zur Windrichtung, festzulegen. Vielen Dank daher auch an die Bojenleger-Crew auf der Leo, die erneut stark gefordert waren. Strahlende Gesichter daher bei den Teams nach der Rückkehr im BMK Hafen. „Klar, es war anstrengend - und es hat viel Spaß gemacht“, so Felix Schöndorfer von der Crew der „Zicke“. Und auch die Vorarlberger von der „Filius 3“ mit Steuermann Nico Höss freuten sich über die gelungenen Wettfahrten. 

Ralf Strobl ist bei uns für den Regattasport verantwortlich. Sein Resümee nach drei Wettfahrttagen: „Wir sind glücklich über vier Jahrzehnte Montfort Cup und eine schöne, erfolgreiche Jubiläumsregatta. Nur mit der bewährten Wettfahrtleitung und 50 Helferinnen und Helfern auf dem Wasser und im Hafen konnte das wieder gelingen. Das war großartige Teamarbeit, die uns immer wieder auszeichnet. Herzlichen Dank für Euren Einsatz!“ Bei der Preisverleihung am Samstag-Nachmittag dankte auch Präsident Peter Roos der gesamten Mannschaft. Und er warb für den Regattasport, der dem YCL traditionell am Herzen liegt: „Von der eher entspannten Mittwochs-Regatta über die Freundschaftsregatta bis zum ehrgeizigen Montfort Cup gibt es viele Möglichkeiten zum sportlichen Segeln in unserem Verein. Man braucht dafür auch nicht unbedingt ein eigenes Boot. Viele Crews freuen sich über interessierte und engagierte Mitseglerinnen und -segler.“

 

Die Ergebnisse des 40. Montfort Cup:

In der ORC 1 Klasse erreichte Max Trippolt mit der „Segelmanufaktur“ vom Yacht Club Bregenz den ersten Platz. Als Zweitplatzierter verteidigt Jens Lichtblau mit der „Cleyne Keyser“ vom Yacht Club Langenargen die Ehre des ausrichtenden Vereins und auf den dritten Platz segelte Steuermann Stefan Rausch die „Magic Lady“ vom Lindauer Segler-Club.

Zwei vordere Plätze gab es für die Österreicher in der ORC 2 Klasse. Platz eins: „Filius 3“ mit Steuermann Nico Höss vom Bregenzer Segelclub, Platz zwei „Boreas“ mit Steuermann Dietmar Lenz vom Yachtclub Rheindelta. Und auf dem dritten Platz liegt die „Alpha 32“ aus der Schweiz mit Steuermann Daniel C. Heine vom Yacht Club Langenargen.

Bei den ORC Sportbooten gingen die ersten drei Plätze an deutsche Crews. Platz eins: „Bloodhound“, Steuermann Jo Schwarz, Yacht Club Langenargen; Platz zwei: „Jester“, Steuermann Lutz Gärtner, Kressbronner Segler; Platz drei: „R2-D2“, Steuermann Benjamin Off, Yacht-Club Meersburg.

Bei den Longtze Kielbooten segelte die „Qi“ mit Steuermann Beat Frank vom Segel- und Yachtclub Herrliberg auf den ersten Platz und wurde gleichzeitig Gesamtsieger. Nummer zwei ebenfalls vom Yachtclub Herrliberg die Shensu mit Steuermann Jarmo Wieland und auf Nummer drei die Wetfeet mit Steuermann Eckhard Kaller, Yacht-Club Meersburg.