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Vorstellung eines Segel-Trimm-Simulators

Dass unsere Clubabende immer wieder spannende Themen für uns Segler behandeln, zeigte sich wieder einmal am 14. Februar 2025. Unser Schatzmeister, Wolfgang Striegel, stellte einen Trimm Simulator von North Sails vor, auf den er im Internet gestoßen ist, und der sehr anschaulich darstellt, wie sich Kurs, Geschwindigkeit, wahrer Wind und noch einiges mehr ändert, wenn wir an unserer Segelstellung nur eine Kleinigkeit ändern, also genau das richtige Tool für Regattasegler.

 

Bevor er die Funktionsweise des Trimm-Simulators vorstellte ging er auf die Physik des Segelns ein, die die Basis für alle Segelstellungen bildet.

 

Er startete mit der Wölbung des Segels, mit dem dadurch entstehenden Druckunterschied und der resultierenden Kraft, die das Segelboot dann bewegt und dem Kiel, der mit seiner symmetrischen Form dafür sorgt, dass das Segelboot geradeaus läuft. Bringt das Vorsegel zu viel Sog, so wird das Schiff luvgierig, ist es jedoch das Großsegel, so wird es leegierig.

 

An Hand eines Diagrammes erklärte er, wie wahrer Wind und Fahrtwind den scheinbaren Wind entstehen lassen. Optimal ist es, wenn der scheinbare Wind in einem Winkel von 15 Grad auf die Segelsehne trifft. Ein Halbwindkurs ist zwar schneller, kann uns aber möglicherweise auf einen zu weit von der Zieltonne entfernten Kurs bringen.

 

Dann ging es zum Simulationsprogramm. Das Programm zeigt immer die „Velocity Made Good“ (VMG), das ist nicht die schnellste Geschwindigkeit, sondern der Kurs mit seiner daraus resultierenden Geschwindigkeit, der am schnellsten zur Tonne führt. Das ist der kürzeste Weg zur Tonne.

 

Er veranschaulichte dies an einem Beispiel mit 45 Grad wahrem Wind wie das Schiff dann am schnellsten zur Zieltonne gelangt und was passiert, wenn der Kurs geändert wird und wie sich dann der scheinbare Wind ändert.

Optimal ist die eine Wölbung im Segel, die einer Bauchtiefe von maximal 10% der Sehnenlänge des Segels entspricht. Die Wölbung sollte in der vorderen Hälfte, noch besser im vorderen Drittel des Segels sein.

 

Wolfgang modifizierte nun verschiedene Parameter im Simulationsprogramm:

Wird der Fockholepunkt verändert, so ändert sich die Wölbung des Segels, auch die Vorliekspannung beeinflusst über die Segelform die Geschwindigkeit, ebenso lassen sich Auswirkungen auf den Twist feststellen. Auch der Seegang, der Einfluss auf die Geschwindigkeit hat, kann in diesem Programm modifiziert werden.

 

Das Segelboot kann in diesem Programm aus verschiedenen Perspektiven betrachtet werden, so dass neben einer theoretischen Darstellung in einem Diagramm, sowohl ein fiktiver Blick von oben auf das Schiff geworfen werden kann, als auch vom Achterschiff durch die Segel hindurch. Im Programm wird gezeigt, wie sich die Stellung der Bändsel an der Fock und der Bänder am Groß im Wind ändert, sobald ein Parameter beim Kurs oder der Segelstellung geändert wird und wie wieder die optimale Segelstellung erreicht wird.

 

Der Simulator demonstriert sehr schön, wie durch kleine Veränderungen an den Segeln Kurs und Geschwindigkeit, insbesondere die VMG, beeinflusst werden können.  Im Simulationsprogramm reagiert das Segelboot sofort. In der Realität dauert das natürlich länger und es kann auch passieren, dass sich ausgerechnet in dem Moment, in dem ich meine Segelstellung verändere, auch der Wind verändert und die Geschwindigkeitsänderung gar nicht aus der veränderten Segelstellung resultiert. Die Ursache-Wirkungs-Kette ist in diesem Programm sehr schön und direkt erkennbar.

 

Natürlich entwickelte sich bei der Demonstration des Programmes und dem Verändern der Segelstellungen eine lebhafte Diskussion unter unseren erfahrenen Regattaseglern, die das, was das Programm veranschaulichte, aus ihrer Regattapraxis bestätigten und natürlich sofort wussten, was zu tun wäre um wieder einen optimalen Zustand zu erreichen.

 

Näheres zum Programm kann bei Wolfgang Striegel erfragt werden.

 

Lieber Wolfgang, dir vielen Dank für den interessanten und kurzweiligen Vortrag zum Thema Regattasegeln. Du hast dieses komplexe Thema wirklich sehr anschaulich erklärt.

 

Dir liebe Regine danken wir für die leckeren und krossen überbackenen Seelen, die du mit deiner Küchencrew für uns gezaubert hast, damit wir gut gestärkt dem doch komplexen Thema folgen konnten.

 

Weiter geht es in unserer interessanten Wintervortragsreihe am Freitag, den 14. März mit Bernd Buck zum Thema Softschäkel und Lockspleiß, bei dem an diesem Abend auch jeder mal selbst praktisch unter Anleitung ans Werk gehen kann.